Weniger Futter – mehr Milch
Henning Arnken: Effizienz statt Maximalleistung
Das Laktaria QFit-Programm
Vor rund drei Jahren hat Henning Arnken erstmals Laktaria Qfit, ein Milchleistungsfutter mit Aminosäuren, getestet. „Erst habe ich es on top mit dem Kraftfutter im Melkroboter gefüttert. Das hat von Anfang an gut funktioniert. Dann habe ich nach und nach das Kraftfutter im Melkroboter und auch am Futtertisch um insgesamt 2 Kilogramm reduziert. Die Leistung ist dennoch stabil geblieben, der Phosphor-Anteil in der Fütterung konnte aufgrund der Rohproteinreduzierung ebenfalls reduziert und die Tiergesundheit gleichzeitig gesteigert werden.“
Aminosäuren sind entscheidend in der Milchviehfütterung
AGRAVIS-Produktmanager Dr. Peter Rösmann erläutert, warum die Aminosäuren in der Milchviehfütterung so wichtig sind: „Ein hoher Grassilageanteil geht mit einem hohen Rohproteingehalt der Ration einher. Grundsätzlich benötigen Kühe aber keine Proteine, sondern Aminosäuren. Methionin und Lysin gelten als begrenzende Aminosäuren in der Milchviehfütterung, denn die Kuh kann diese nicht selbst bilden. Werden sie als Ergänzungsfuttermittel zugeführt, stehen sie der Kuh im Dünndarm zur Verfügung.“ Dies hat einen positiven Effekt auf die Milchmenge und den Milcheiweißgehalt bei gleichzeitiger Einsparung von Protein in der Ration. Außerdem wird der Leberstoffwechsel entlastet, da weniger wertvolle Aminosäuren über den Harn ausgeschieden werden. „Wird gleichzeitig der Phosphorgehalt in der Ration gesenkt, werden neben den N-Ausscheidungen auch die Phosphorausscheidungen vermindert. Beides wichtige Faktoren, die sich auch positiv auf die Umsetzung der neuen Düngeverordnung auswirken“, stellt Rösmann einen großen Vorteil dar. Andreas Bührmann, Produktionsberater der AGRAVIS Mischfutter Oldenburg/Ostfriesland GmbH, ergänzt: „Hier in der Region werden Aminosäuren aufgrund hoher Grassilageanteile schon seit vielen Jahren zugeführt – allerdings ging es früher mehr um eine bessere Tiergesundheit. Der positive Effekt auf die Düngebilanz ist aktuell ein weiterer wichtiger Vorteil für die Betriebe.“
Individuelle Grundfutteranalyse
Allerdings spielt die Zusammensetzung der Ration eine wichtige Rolle, um exakt am Bedarf der Tiere zu füttern. „Die individuelle Grundfutteranalyse schärft den Blick auf die Ration“, weiß Bührmann aus Erfahrung. „Um genau am verdaulichen Phosphor und dem Bedarf an Mengenelementen zu füttern, ohne Milchleistung einzubüßen und gleichzeitig Nährstoffe und Fläche einzusparen, brauchen wir individuelle Analysen des Grundfutters.“ Denn auch Phosphor ist essentiell für die Versorgung der Milchkühe und kann nicht einfach „Pi mal Daumen“ eingespart werden, um weniger Phosphor in der Gülle zu haben.
Phokus hilft bei der bedarfsgerechten und phosphoroptimierten Rationsgestaltung
Das AGRAVIS-Rationsberechnungstool Phokus bietet bei der Berechnung wichtige Hilfestellungen, erläutert Dr. Peter Rösmann: „Die Rationsgestaltung wird auf der Basis des darmverdaulichen Phosphors bei der Milchkuh optimiert und gleichzeitig der Phosphorbedarf der Pansenmikroben berücksichtigt. So wird eine gezielte Absenkung des Brutto-Phosphorgehaltes in der Gesamtration ermöglicht.“ Auf der Basis der betriebsindividuellen Nähr- und Mineralstoffanalysen der eingesetzten Silagen kann Andreas Bührmann mit Phokus eine bedarfsgerechte und phosphoroptimierte Milchviehration unter Berücksichtigung der möglichen Phosphoreinsparung in der Ration für seine Betriebe berechnen. Dies spart Futterkosten, verringert nachhaltig die Phosphorüberhänge in der Ration und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur zukunftsorientierten Milcherzeugung.
Praxistaugliche Konzepte sind umsetzbar
Henning Arnken hat ein System für seinen Betrieb gefunden, das gut läuft. „Letztendlich habe ich für mich entschieden, lieber Feinheiten besser zu machen, um die Futtereffizienz noch weiter zu erhöhen, als weiter zu wachsen.“
Weitere Infos gibt es bei den AGRAVIS-Produktionsberatern, bei Dr. Peter Rösmann, Telefon 0251 . 682-2262, peter.roesmann@agravis.de, und Andreas Bührmann, Telefon 0173 . 3513752, andreas.buehrmann@agravis.de.